Back to the roots – wir ziehen um!

Ja, wir ziehen um – mal wieder! Aber es ist ein neuer Anfang. Und wie heißt es so schön: „Jeder Anfang wohnt ein Zauber inne!“ Wir lassen diesen Zauber erneut geschehen, dazu gehört Mut, Vertrauen aber auch Standfestigkeit. Es ist schließlich nicht das erste Mal, das wir umziehen. Verstehen tun, dass die wenigsten und daher werde ich immer wieder gefragt, ob wir nicht einmal genug hätten von dem Ständigen hin und her und stattdessen endlich einmal ankommen wollen. Ich frage mich dann immer was mit Ankommen den genau gemeint ist. Den ehrlich – ich für mich bin angekommen. Nämlich bei mir selbst. Bei meiner Familie und bei dem was ich tue. Da ist der Ort egal.

Klar ist so ein Umzug eine ordentliche Veränderung im Leben und das macht man – gerade als Familie mit Kindern, nicht einfach mal so. Dem Voraus geht ein Abwägen von Pro & Contra und ein Gedankenkarusell das es in sich hat. Dennoch fühlt es sich leicht an und ergeben sich die ersten zwei Schritte in eine Richtung fast wie von selbst, sollte diese Tür nicht ignoriert werden. Die ganz besonders netten Sprüche bzw. Kommentare wie: „Ihr wisst auch nicht, wo ihr euer Ei hinlegen sollt“, oder „Ihr seid ganz schön rastlos“ aber auch „Naja, wer weiß wie lange ihr da wohnen, bleibt“, dürfen leider nicht fehlen. Aber auch wenn ich solche dahin geschmissenen Floskeln unverschämt, verletzend und absolut überflüssig finde, habe ich mich auch gefragt, warum derjenige sowas sagt. Einfach weil man es eben so macht oder treffen wir hier bei dem ein oder anderen einen wunden Punkt? Würde derjenige vielleicht auch gern mal diesen Zauber des Neuen spüren? Einen Neuanfag wagen? Ich hoffe es, denn sonst wäre es sehr traurige Konversation.

Ja, wir ziehen wieder um. Das 7te mal in den letzten 16 Jahren. Rechtfertigen werde ich mich dafür nicht. Muss ich auch nicht. Weil ich es immer wieder so tun würde. Mir geht es beim hiesigen schreiben bzw. erzählen dieses Weges nämlich um die Zeit, es geht mir um die Zeit, die wir miteinander verbringen durften und wie wir diese Zeit gefüllt haben. Wir sind 2006 als Paar in die „weite Welt“ gezogen und kommen als Familie zurück. Für mich eine unglaubliche Zeit.

Aber von vorne. 2006 sind wir raus. Raus von zuhause & weg aus der Heimat und der gewohnten Umgebung. Nach dem Studium & Ausbildung rein ins Business. Flexibilität ist das Zauberwort für die jungen Leute von Heute, wenn man im Job etwas erreichen will. Raus in die weite Welt und Erfahrung sammeln. Haben wir – war lustig die Zeit war mit viel Selbstbestimmung, Leichtigkeit, Abenteuer aber auch Erfahrung geprägt. 2010 haben wir geheiratet. Nicht so klassisch wie es „erwartet“ wurde mit Suppe zu Mittag und in einer Gaststätte. Nein, nach der Trauung wurde mit dem Stocherkahn auf dem Neckar gestochert und die Gäste wurden auf dem Wasser mit Bier, Sekt und schwäbischen Brezeln versorgt. Nach der Stadtführung durch das schöne Tübingen ging es ins Restaurant. Die Party endete in der Bar ohne peinlichen Hochzeitsspielchen in einer schönen Runde. Eben ganz so wie wir es wollten auf unserem Weg.

2012 verschlug es uns der Flexibilität im Job geschuldet nach Berlin. Wir haben nicht lange überlegen müssen. Berlin, klar! Muss man mal machen, wa? Wir wussten bereits beim Umzug, dass es nach 2-3 Jahren wieder einen Ortswechsel geben wird. Aber das war für uns absolut in Ordnung. Hey, es ging nach Berlin! Why not? Bei der Wohnungsbesichtigung sagte uns die Maklerin mit typisch berlinerischem Dialekt: „Entweder werdet ihr die Stadt hassen oder ihr werdet Sie lieben.“ Ja, was soll ich sagen, wir liebten diese Stadt und ich liebte diese Zeit, die wir dort verbringen durften. Wir wohnten direkt am See und hatten mit der U-Bahn keine 20 Minuten in die Stadtmitte. Diese Stadt lebte und wir waren mittendrin.

2015 wechselten wir – wie angekündigt die Stadt. Es ging an den Rhein. Nicht nach Köln sondern nach Düsseldorf. Ich hatte über Vitamin B meinen Traumjob gefunden und mein Mann wechselte lediglich den Ort. Reisen, Festivals, Ausgehen, Sport – das war unser Leben und wir haben die Zeit in vollen Zügen genossen. 2017 kam unser erster Sohn zur Welt und als er knapp ein Jahr alt war, wechselten wir im gleichen Haus in eine Wohnung mit Garten und direktem Zugang zum hauseigenen Spielplatz. Das Abenteuer „Eltern sein“ steht dabei auf einem anderen Blatt. Ein Abenteuer für sich – sozusagen. Vielleicht schreib ich darüber auch mal was.

2019 ist unser zweiter Sohn zur Welt gekommen. Keine 8 Wochen später haben wir uns mehr oder weniger spontan zwei Wohnungen in Metzingen angesehen. Warum? Wir wollten immer dahin zurück – wenn es vom Job passt. Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht nur voll mit Hormonen sondern auch in Elternzeit. Mein Mann nicht am Standort gebunden und somit konnten wir zuschlagen. Warum wir zurück wollten? Weil es im Ländle einfach scheee ist. Die Mentalitit passt, die Alb und die Natur sowieso. Im Grunde ist der Umzug dann auch richtig schnell gegangen. Keine 6 Wochen nach der Wohnungsbesichtigung waren wir samt Sack & Pack im neuen Zuhause angekommen. Rückwirkend war mein Baby-Hormon-Überschuss der Knaller. Keine Ahnung wie wir das mit Kleinkind & Baby so gut gewuppt haben.

 

Einen Haken hatte die ganze Sache dann aber doch. Der Mietvertrag war nur für 3 max. 4 Jahre vereinbart. Im Oktober 2021 erfuhren wir dann, dass der Eigentümer aus dem Ausland zurückkommen und in die Wohnung zurück möchte. Das diese Entscheidung ausgesprochen wurde, war auch eine unglaubliche Erleichterung. Wir wussten was Sache ist und dieses Damoklesschwert über uns verschwand spürbar! Anfangs hatten wir in der Umgebung von Metzingen gesucht. Das wurde dann aber ausgeweitet und letztendlich hat uns ein Häuschen in Franken gefunden. Ende Mai geht’s nun also los. „Back to the Roots“ sozusagen. Am meisten Gedanken haben wir uns auch um unsere Kids gemacht. Ist es richtig, Sie aus ihrer bekannten Umgebung rauszunehmen? Ist es aber am Ende nicht wichtig, wie wir die Kinder im Geschehen mitnehmen? Wir erklären ihnen altersgerecht was passiert, geben ihnen Sicherheit und Vertrauen und das ist nicht an einem Ort gebunden.Und da kommen wir wieder zum Anfang zurück! Dieses „Ankommen“ – bedingt es unbedingt einen physischen Ort oder ist es eher das Gefühl der Sicherheit, der Gewohnheit oder gar der Angst vor etwas Neuem? Für unsere Kinder ist es wichtig, dass Sie einen Ort haben, an dem Sie auftanken, gehört und verstanden werden.

 

Ja, wir sind 7-mal in den letzten 16 Jahren umgezogen. Bei jedem Umzug gab es die Phase des Abschieds und die Phase der Vorfreude. Eine Zeit der Eingewöhnung und eine Zeit die mit Leben gefüllt werden wollte. Ich kann für mich sagen, dass ich für uns als Paar und als Familie, das Beste aus dieser Zeit gemacht haben und nur das zählt. Ich würde mir also wünschen, dass wir gesellschaftlich mehr hinter die Fassade schauen. Nachfragen, anstatt pauschal mal was vor den Latz zu knallen. Auch, wenn es in erster Linie überhaupt nicht so gemeint ist. Aber es ist eben einfach ein Spruch, Ratschlag oder Wort den man halt in so einer Situation so sagt. Wir können einen Menschen bzw. einer Familie nur bis vor die Stirn schauen. Das dahinter sollte nicht pauschalisiert, verletzend oder verurteilt werden ohne gefragt oder gesprochen zu haben. Fragt nach. Fragt: „Wie geht es dir damit?“, hört zu was der gegenüber zu sagen hat und bietet eure Hilfe an. Das gilt im Grunde bei allem so, aber mir ist das erst so richtig bewusst geworden, als ich selbst Mama geworden bin.

Danke an dieser Stelle für deine Zeit des Lesens. Hab eine schöne Zeit und fülle Sie mit dem was dir gut tut.

Deine Steffi

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